Allgemeines
Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem. Jeder Bundesbürger wirft jährlich etwa 82 Kilogramm Lebensmittel weg – dies entspricht ungefähr zwei vollgepackten Einkaufswagen.
Auf der anderen Seite hat die Armutsgefährdung in Deutschland in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten zugenommen. Die zuletzt rapide gestiegene Inflation verschärft die Situation vieler ärmerer Haushalte weiter.
Auch vor den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Fürth macht dieser Trend nicht halt.
Die Gemeindeverwaltung Fürth wurde in diesem Zusammenhang auf den Verein foodsharing aufmerksam.
Unter foodsharing versteht man eine 2012 gegründete Initiative gegen Lebensmittelverschwendung, Getreu dem Motto: Lebensmittel teilen, statt sie wegzuwerfen. Foodsharing ist dabei ein unkommerzieller gemeinnütziger Verein, der mit der Tafel kooperiert.
Von der Stadt Weinheim, die mit einem Fairteiler-Schrank an der Stadthalle, am Friedhof in Lützelsachsen und an der Markusgemeinde in der Weststadt bereits drei Standorte geschaffen hat, erhielt die Gemeindeverwaltung zu „foodsharing“ ein sehr positives Feedback.
Die Fairteiler würden mehr als gut angenommen. Oft seien die Schränke nach kürzester Zeit leer. Es gab bis dato keine Probleme mit Vandalismus oder Ähnlichem.
Ein Video des SWR über die Arbeit aus Weinheim ist unter https://youtu.be/A27YsXI3Uvg zu finden.
Der Gemeindevorstand beschloss in seiner Sitzung vom 16.03.2023, dass in der Gemeinde Fürth ein Fairteiler-Schrank aufgestellt und dieser von foodsharing „gepflegt“, „bestückt“ etc. wird.
Standort:
Platz am Rondell an der Bahnunterführung (Fahrenbacher Straße 12 A) in Fürth.
Warum hier? Zentral und dennoch diskret, schattenlage
Ablauf
Die Koordinatorinnen Gabriele Kuch und Nicole Müller sowie verschiedene weitere ehrenamtliche Foodsaver der ortseigenen foodsharing-Gruppe – die Gemeinde Fürth gehört zum Einzugsgebiet Odenwald Nord-West – kümmern sich um die Abholung der Lebensmittel, das Befüllen und Leerräumen des Fairteiler-Schranks, sowie die weitere Pflege und Koordination.
Die Befüllung je nach Abholmodus, soll, wenn möglich, täglich erfolgen.
Ebenso die Leerung (zeitlich flexibel).
Eine Übersicht der Lebensmittel, die im Fairteiler angeboten werden, ist hier zu finden und im Fairteilerschrank befestigt.
Kühlwaren sind nicht erlaubt, beziehungsweise nur, wenn sich ein Foodsaver bereit erklärt, bei der Befüllung mit der Kühlbox noch da zu bleiben und diese verteilt.
Kühlwaren dürfen ohne Beaufsichtigung nicht verteilt werden.
Wer darf den Fairteiler nutzen?
Aus dem Schrank bedienen darf sich jeder Bürger / jede Bürgerin.
Natürlich freuen sich die Verantwortlichen, wenn der Fairteiler Menschen, die aktuell finanziell weniger gut aufgestellt sind, eine Entlastung bietet.
Aber prinzipiell geht es um die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
WICHTIG: Sollten Privatpersonen etwas hineinlegen möchten, ist dies nur nach Abstimmung mit den beiden Koordinatorinnen Kuch / Müller möglich.
Kontakt zu den Koordinatorinnen / Ansprechpartner
Öffentlicher Verteiler
FOODSHARING ODENWALD NORD-WEST
Botschafterin Gabriele Kuch, Lörzenbach
Botschafterin Nicole Müller – Michelstadt
- Menschen, die keinen Zugang zu Whatsapp oder E-Mail-Verkehr haben, können gerne den Kontakt zu den Koordinatorinnen über die Gemeinde Fürth, Frau Miriam Unger, Telefon: 06253-2001-78, herstellen.
Wie erfährt man, wann der Fairteiler befüllt ist?
- Als Mitglied der Whatsapp-Gruppe (siehe oben) wird man immer direkt benachrichtigt.
- Foodsharing setzt zudem auf Mundpropaganda.
Über Foodsharing
Foodsharing gibt es mittlerweile in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Tausende Betriebe kooperieren mit dem Verein, sodass bereits viele Tonnen Lebensmittel vor der Mülldeponie gerettet werden konnten. Beim foodsharing kann jeder mitmachen und auch jeder hat die Möglichkeit, sich am Fairteiler-Schrank zu bedienen!
Unter https://foodsharing.de/ gibt es noch weitere Informationen zum unkommerziellen gemeinnützigen Verein.
Ziel der Gemeinde Fürth:
Die Gemeinde Fürth möchte mit der Aufstellung eines Fairteiler-Schrankes in Fürth
- zum einen der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken,
- zum anderen aber auch die Fürther Bürgerinnen und Bürger entlasten, die aufgrund der aktuellen Situation finanziell stärker belastet sind.
Fairteiler-Schrank
Hergestellt wurde der Fairteiler-Schrank durch die Lern-Praxis-Werkstatt Weinheim, die auch die Schränke in Weinheim gebaut und aufgestellt hat.
Der Schrank ist aus hochwertigen, witterungsbeständigen Materialien hergestellt. Die Bleche im Innenraum und die Auskleidung entsprechen dem höchstmöglichen Hygienestandard (Achtung: keine Reinigung mit Desinfektionsmittel oder scharfen Reinigungsmitteln).
Der Fürther Fairteiler ist der vierte von der Lern-Praxis-Werkstatt Weinheim hergestellt Schrank. Die Erfahrungswerte in Weinheim sind sehr gut. Es gab noch nie einen Fall von Zerstörung und Vandalismus.
Die Lern-Praxis-Werkstatt (LPW) bietet jungen volljährigen Menschen (mit und ohne Fluchtgeschichte) die Möglichkeit, über praktische Tätigkeiten – gepaart mit einem angemessenen Anteil an Theorie – erste Erfahrungen mit den Anforderungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes zu sammeln. Dabei können die Teilnehmenden in verschiedenen Projekten ihre Interessen und Potenziale entdecken und sich mit verschiedenen Berufsfeldern auseinandersetzen.
Die LPW setzt noch vor den ausbildungs- und berufsvorbereitenden Maßnahmen von Jobcenter, Agentur für Arbeit und Kammern an, die in ihren Anforderungen für viele eine (noch) zu hohe Hürde auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit darstellen.
Ziele
- Heranführung junger volljähriger Geflüchteter (und junger Erwachsener ohne Fluchtgeschichte) an die Anforderungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes
- Weiterentwicklung vorhandener Fähigkeiten und Potenziale
- Aufbau geregelter Tagesstrukturen
- gezielte Unterstützung bei der Berufswegeplanung
- Begleitung in den gesellschaftlichen Alltag
Vorteile
Durch feste Ansprechpartner und ehrenamtlich tätige Mentor*innen, die den Teilnehmenden der LPW Orientierung im Leben bieten, werden ihre sozialen und beruflichen Eingliederungschancen verbessert und das Leben im Gemeinwesen gestärkt.
Weitere Informationen zur Lern-Praxis-Werkstatt Weinheim gibt es unter: https://www.jobcentral.de/index.php?id=61
Fotos der Einweihung am 05.04.2023
