In der Regenbogen-Kindertagesstätte Fürth standen die vergangenen Wochen ganz im Zeichen eines kleinen, heimischen Wildtieres: des Igels. Mit viel Neugier und Begeisterung widmeten sich die 21 Kinder der Grünen Gruppe, die zwischen zwei und sechs Jahren alt sind, dem spannenden Leben des Stachelträgers. Die Erzieherinnen Heidi Bircok und Nicole Krichbaum sowie der Auszubildende Robin Weber, vermittelten den jungen Entdeckern spannende Fakten über die Lebensweise, Ernährung und Herausforderungen des Igels.
Die Kinder erfuhren, dass Igel Einzelgänger sind und meist nachtaktiv auf Nahrungssuche gehen. Ihre Hauptspeise besteht aus Insekten und gelegentlich kleinen Wirbeltieren. Die Erzieherinnen erklärten auch, warum der Igel in unserer modernen Welt zunehmend bedroht ist: Durch die Zerstörung seines Lebensraumes, den Einsatz von Pestiziden und den immer dichter werdenden Straßenverkehr wird es für den Igel schwer, genug Nahrung zu finden und sich sicher zu bewegen. Hunde, ebenso wie die natürlichen Fressfeinde Uhus, Dachse und Füchse stellen ebenfalls eine Gefahr dar. Auch Rasenmäherroboter verletzen die kleinen Säugetiere nicht selten.
Neben viel theoretischem Wissen, welches kindgerecht und spielerisch vermittelt wurde, startete die Grüne Gruppe zudem eine Spendenaktion. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen backten die Kinder Igelbrötchen aus Quark-Ölteig, die liebevoll verziert im Eingangsbereich des Kindergartens verkauft wurden. Der Erlös von 150 Euro ging an die engagierte Igelrettung Mumbachertal, die sich um verletzte und unterernährte Igel kümmert. Jede Rettung eines Igels ist aufwendig und kostspielig – pro Tier fallen zwischen 50 und 100 Euro an, um Nahrung, Pflege und Medikamente zu finanzieren.
Nicole Wanderlingh, Leiterin der Igelrettung Mumbachertal, kam persönlich in den Morgenkreis der Grünen Gruppe und nahm die Spende dankend entgegen. Begleitet wurde sie von einem Plüsch-Igel namens Benjamin, der die Herzen der Kinder im Sturm eroberte. Sie erzählte von ihrer Arbeit, bei der verletzte oder kranke Igel gepflegt und wieder aufgepäppelt werden, bis sie stark genug sind, um in die Natur zurückzukehren. „Der kleine Fridolin kam Ende August mit einer dollen Rotznase zu mir. Inhalieren, Medikamente und ein Stuhltest standen dann auf dem Programm. Inzwischen wird er immer fitter und kann im Frühjahr wieder in die Natur ausquartiert werden“, gab Wanderlingh ein Beispiel einer Igelrettung. Die Kinder hörten gebannt zu, als sie erklärte, wie wichtig der Schutz dieser stacheligen Überlebenskünstler für unser Ökosystem ist. Besonders spannend fanden sie die körperlichen Besonderheiten des Igels: Während Igelbabys etwa 12 Gramm wiegen und mit weichen, noch unbedornten Stacheln zur Welt kommen, entwickeln sie mit zunehmendem Alter die typischen harten Stacheln, die sie vor Fressfeinden schützen. Ein ausgewachsener Igel kann bis zu 1,2 Kilogramm wiegen, etwa 25-30 cm groß werden und hat zwischen 6.000 und 8.000 Stacheln. Auch die unterschiedlichen Stachelarten konnten sich die kleinen Entdecker in verschlossenen Plastikröhrchen anschauen.
Besonders faszinierte die Jungen und Mädchen die Tatsache, dass der Igel ein zusätzliches Sinnesorgan, das Jacobsonsche Organ, besitzt. Begegnet einem Igel ein ihm unbekannter Geruch oder Stoff, etwa frische Farbe, beriecht und bekaut er diesen, bis schaumiger Speichel entsteht. Nach der Prüfung des Materials spuckt er den Speichel unter großen Verrenkungen auf seinen Rücken.
Die Erzieherinnen der Grünen Gruppe zeigten sich begeistert vom Engagement der Kinder, die mit viel Freude und Interesse am Thema mitarbeiteten. Neben Wissensbüchern kamen auch süße Igelgeschichten und lustige Igellieder nicht zu kurz. Ein großes Igelplakat wurde gemeinsam gestaltet und ziert nun den Gruppenraum. Dank dieses besonderen Projekts konnten die Kinder nicht nur viel über die Natur und den Igel lernen, sondern auch ein kleines Zeichen für den Tierschutz setzen – eine wertvolle Erfahrung für die Grüne Regenbogen-Gruppe.
Die Thematik Igel begleitet die kleinen Entdecker nun noch bis in die Weihnachtszeit hinein. Für den Sankt Martins Umzug wurden kürzlich Igellaternen gebastelt, mit denen die Jungen und Mädchen durch die Straßen ziehen werden. Auch ein Adventskalender mit süßen Igelgeschichten ist geplant.
Wer noch mehr über Igel und wie man diesen helfen kann erfahren möchte, der findet unter https://www.pro-igel.de/ wichtige Informationen.
Die Igelhilfe Mumbachertal findet man auch auf Facebook und Instagram.
Die Möglichkeit durch eine Spende etwas für die Igelhilfe zu tun, ist über nachfolgendes Konto gegeben.
Spendenkonto Igelhilfe Mumbachertag:
IBAN: DE25 6709 2300 0008 2106 08
BIC: GENODE61WNM