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Dr. Josefine Koebe zum bundesweiten Vorlesetag in der Regenbogen-Kita zu Besuch


Wo manch Erwachsene resigniert die nächste Parodie zur aktuellen politischen Lage vermuten, können es Kinder kaum abwarten, welche neue Perspektive auf die Welt sich hinter diesen Worten versteckt. „Mein Papa kann das auch!“ oder auch: „Meiner ist zu alt dafür!“ – erfrischender hätten die Reaktionen auf das Bild, bei dem Pipi auf der Veranda ihr Pferd Kleiner Onkel über sich stemmt, nicht sein können. Ob ungebundene Vorstellungskraft oder knallharter Realismus – Kinder zögern jedenfalls nicht, ihre Meinung zum Besten zu geben.

Und das machte sich die Landtagsabgeordnete und Generalssekretärin der Hessen-SPD, Dr. Josefine Koebe, direkt zunutze, als sie im Rahmen des bundesweiten Vorlesetags die Regenbogen-Kita in Fürth besuchte. Koebe begann die Vorleserunde, zu der sie von der Leiterin der Kindertagesstätte, Katja Ehrhardt, herzlich empfangen wurde, mit einer demokratischen Abstimmungsrunde. Schnell fand sich unter den Drei- bis Sechsjährigen eine eindeutige Mehrheit für den Kinderbuchklassiker „Pipi Langstrumpf feiert Geburtstag“. „Beim Lauschen abenteuerlicher Geschichten erleben die Kinder mit, dass Lösungen auch unkonventionell entwickelt werden können. Das spornt sie an, ihrer eigenen Kreativität stets freien Lauf zu lassen – keine schlechte Fähigkeit, sollte eines der Kinder später mal in die Politik gehen wollen“ resümierte Koebe schmunzelnd.

Doch das Vorlesen fördere der Stiftung Lesen zufolge nicht nur die Fantasie und das Vorstellungsvermögen, sondern könne Beziehungen stärken, indem es Nähe schaffe und Gelegenheit zum Austausch biete. Zudem trüge Vorlesen zur Vergrößerung des Wortschatzes bei und könne durch den Gebrauch von Reimen auch Freude an Sprache wecken. In Geschichten würde Kindern nachvollziehbar veranschaulicht, dass die Welt der Gefühlslagen vielfältig sein könne und es Einfühlungsvermögen bedürfe, um andere in ihren Entscheidungen zu verstehen. Vorlesen sei nicht zuletzt dem Wissenserwerb der Kinder zuträglich. Dabei könne das aufbereitete Wissen zwischen den Buchdeckeln auch für die Eltern eine Erleichterung darstellen, die bei der Beantwortung der ganz großen Fragen – „Papa, wie ist eigentlich die Welt entstanden?“ – manchmal selbst ratlos seien. Zudem fördere Vorlesen die Konzentration. Und falls die Aufmerksamkeit doch mal abschweift, so hat es sich auch während Koebes Vorleserunde erwiesen, gelingt es mit einem Klopfen, Klatschen oder einer kurzen Gesangseinlage ganz schnell, die Kleinen sprichwörtlich wieder einzufangen.

„Leider habe ich das Gefühl, dass in Familien immer weniger gelesen wird. Ich begrüße es daher sehr, dass wir hier in Fürth eine sehr gute Kooperation mit unserer Bücherscheune haben und diese auch regelmäßig mit den Vorschulkindern besuchen“, so Ehrhardt im abschließenden Gespräch mit der Landtagsabgeordneten. Die Leiterin berichtete zudem, dass im Dezember die nächste Aktion zum Thema folgen wird. Dann werden Drittklässler der hiesigen Müller- Guttenbrunn- Schule ihr Können präsentieren und den Kindergartenkindern Lust auf den Leseerwerb machen. „Es freut mich sehr zu hören, wie kreativ die institutionenübergreifende Zusammenarbeit im Hinblick auf einen gelungenen Übergang von Kindergarten und Schule in der Praxis gestaltet werden kann – das gibt Inspiration für meine Arbeit“, so die Sprecherin für frühkindliche Bildung der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag abschließend.