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Trinkwasserwald entsteht in der Gemeinde Fürth im Bereich der Wegscheide


Der Startschuss für einen "Trinkwasserwald" in der Gemeinde Fürth fiel am vergangenen Wochenende. 

Auf Initiative des Fachgroßhandels HTI Eisen-Rieg KG mit Sitz in Groß-Zimmern in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Umweltschutzverein Trinkwasserwald e.V. entstand dieses Projekt. 

In Kooperation mit den Waldarbeitern der Gemeinde Fürth, Dirk Goldberg und Jürgen Strasser, und Försterin Anabel Hess, legten Stefan Ritter, Geschäftsführer der HTI Eisen-Rieg KG, und einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, samt Familie, selbst Hand an und pflanzten die ersten Bäume.

Zudem wurde mit der Führung „Erlebniswelt Wald“, die parallel zum Bäume pflanzen stattfand, noch allerhand Wissen vermittelt und das ökologische Bewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit realem Bezug gestärkt. Beim Erleben des Waldes wurden die komplexen Zusammenhänge und Kreisläufe der Natur verdeutlicht.


Insgesamt werden 2.000 neue Laubbäume (Eichen, Hainbuchen, Ebereschen) in dem Waldstück oberhalb der Wegscheide gesetzt und bilden dort mit den bereits vorhandenen Nadelbäumen (Fichte, Douglasie) einen Laubmischwald, der im Vergleich zu  Nadelwaldmonokulturen dem Grund- beziehungsweise Trinkwasser deutlich mehr Wasser zuführt. Im Bundesmittel sind das dauerhaft 800.000 Liter pro Jahr und Hektar. 

"Uns liegt der Klimaschutz am Herzen und wir versuchen mit unterschiedlichen Nachhaltigkeitsprojekten sukzessive in den nächsten fünf Jahren eine klimaneutrale Bilanz zu erreichen“, verdeutlichte Stefan Ritter, Geschäftsführer der HTI Eisen-Rieg KG, die Intention des Projektes. 

Försterin Anabel Hess, die bereits vor ihren Zeiten in Fürth, mit dem Verein Trinkwasserwald e.V. eine solche Pflanzaktion in Weilrod betreut hatte, freute sich besonders, dass ein Trinkwasserwald nun auch in ihrem Zuständigkeitsgebiet in Fürth entsteht. Dieser ist durch die Pflanzung weiterer Baumarten ein guter Beitrag zur Naturverjüngung. Denn die Eichen, Hainbuchen und Ebereschen bilden mit den bereits vorhandenen Fichten und Douglasien einen Mischwald, der ideale Voraussetzung bietet, für eine Risikostreuung sorgt und bewirtschaftbar bleibt. Durch das Pflanzen unterschiedlicher Baumarten kann die natürliche Reproduktion unterstützt werden. Die Resilienz von Mischwäldern ist meist höher als die von Monokulturen. So sieht die Schaffung klimarobuster Wälder im Bundesforst die stabile, strukturreiche und standortgerechte Entwicklung von Mischwäldern vor.

Auch der Fürther Bürgermeister Volker Oehlenschläger machte sich vor Ort ein Bild von dem Projekt. „Wir haben 296 Versickerungsmulden geschaffen, um die Trinkwasserbildung im Wald optimal auszuschöpfen“, freute er sich, dass mit dem Trinkwasserwald hierzu nun eine perfekte Ergänzung entsteht. 

Während des Pflanzaktionstages der HIT Eisen-Rieg KG konnten nicht alle der 2.000 gespendeten Laubbäume gesetzt werden. Die weiteren Pflanzungen übernehmen die Waldarbeiter der Gemeinde Fürth gemeinsam mit Försterin Anabel Hess, die das Projekt im Vorfeld bereits mit der Errichtung eines Verbissschutzes und der Markierung der Pflanzstellen begleitete hatten.  

Bisher wurden durch den Trinkwasserwald e.V. und Aktivitäten seiner Vereinsmitglieder ca. 6.000 Hektar „Trinkwasserwäldern“ gepflanzt und damit rund vier Milliarden Liter Grund- beziehungsweise Trinkwasser von hoher Qualität zusätzlich generiert. „Diese Menge an Grundwasser sichert den Trinkwasserbedarf von über 5 Millionen Menschen lebenslang und generationsübergreifend“ erläuterte Dr. Katharina Meyer-Schulz, Leitung des forstfachlichen Bereichs des Vereins Trinkwasserwald e.V.